Im 3. und 4. Schuljahr programmieren und konstruieren die GrundschülerInnen Roboter des LEGO® MINDSTORMS® EV3 Education und PRIME® Systems. Lehrer Paul Herbich steht ihnen dabei als Lernbegleiter zur Seite.

Die Kinder lernen, Roboter für bestimmte Aufgaben zu bauen und zu programmieren. Grundzüge des Programmierens mit SCRATCH werden bei uns im Rahmen der schulischen Digitalbildung in der 3. und 4. Klasse vermittelt. In diesem Alter haben Kinder noch keine geschlechterspezifischen Vorbehalte gegenüber bestimmten Themenfeldern und sind erfahrungsgemäß sehr motiviert und begeisterungsfähig für technische Themen (Soft- und Hardware), die später aufgrund gesellschaftlicher Stereotypen eher Jungen zugeschrieben werden. Können früh positive Erfahrungen in diesem Themenfeld gesammelt werden, gelingt es den Mädchen eher, diese Stereotypen zu durchbrechen und eigene Interessen intrinsisch motiviert zu verfolgen. So wird Mädchen der Zugang zu MINT-Fächern und entsprechenden Berufen erheblich erleichtert.

Durch den Einbezug der Robotik mit LEGO® kommt nicht nur ein sehr motivierender und bekannter Faktor hinzu (Klemmbausteine sind quasi in fast jedem Haushalt vorhanden bzw. fast allen Kindern aus dem Kindergarten bekannt), sondern auch die Möglichkeit, die programmierten Abläufe außerhalb des virtuellen Raums am Bildschirm in der realen Welt erlebbar zu machen. Neben den Grundlagen des Programmierens können noch viele andere sehr relevante Kompetenzen gefördert und erworben werden: Zusammenarbeit und Austausch mit einem Partner, intensive Förderung der Problemlösekompetenz, strategisches Vorgehen bei der Verfolgung der verschiedenen Etappenziele, logisches Denken, Kreativität und Flexibilität im Angesicht herausfordernder Aufgaben und schließlich auch das Anwenden komplexerer Programmieraufgaben wie Verzweigungen, Schleifen und Multitasking. Insgesamt lernen die Kinder so, die Welt mit einem erweiterten digitalen Grundverständnis wahrzunehmen und zu verstehen, und begreifen sich als dazu in der Lage diese Prozesse mitzugestalten.

Darüber hinaus lernen die Schülerinnen und Schüler, dass eine schnelle Anpassung an technologische Entwicklungen und Bedürfnisse den Berufsalltag in MINT-dominierten Berufen entscheidend prägen. Sich stetig verändernden Anforderungen muss mit agilen Programmen und anpassbarer Hardware begegnet werden. Das direkte Feedback durch die Aktionen der selbst gebauten und programmierten Roboter trägt einen großen Teil zum Erkenntnisgewinn bei.

Vorbild für das Projekt war das von Christina Jaudes geleitete Robotik Projekt an der Friedrich-Ebert-Schule Ilvesheim. Die notwendigen Rahmenbedingungen für die Integration in den Schulalltag (iPads, W-Lan Zugang, Bildschirme zur Visualisierung etc.) waren dank des Digitalpakts und des großzügigen Einsatzes unseres Schulträgers vorhanden. Mit Hilfe von Frau Jaudes Erfahrung gelang es uns, gezielt Stiftungen und Banken anzuschreiben und die nötigen finanziellen Mittel für unser Projekt zu gewinnen: Volksbanken Raiffeisenbanken, Sparkassenstiftung „Bülent Ceylan für Kinder“ , VDI-Johannes-Herz-Technikfonds, TechniData IT Karlsruhe, Dieter Schwarz Stiftung.

Für die großzügigen Spenden und die Unterstützung möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken!